Regel 2: Frequenz – finde die magische Mitte.
Wie oft soll man nachfassen?
Die Erfolgsquote liegt meist zwischen fünf und acht Kontakten – je nach Branche, Angebot und
Lead-Typ. Dabei zählen alle Berührungspunkte: vom ersten Gespräch über das Nachhaken bis
hin zu weiterführenden Informationen. Eine höfliche Abschieds-Mail, in der du den Vorgang
beendest, aber deine Offenheit für später signalisierst, hinterlässt einen professionellen
Eindruck. Viele Kunden reagieren sogar erst auf diesen letzten Schritt.
Regel 3: Kanal-Mix – nutze verschiedene Wege.
Follow-up bedeutet nicht automatisch: E-Mails schreiben. Menschen bevorzugen
unterschiedliche Kommunikationswege. Besonders im modernen Vertrieb lohnt sich ein
multikanaliger Ansatz, um sichtbar zu bleiben.
• Ein erstes Follow-up per E-Mail sorgt für Übersichtlichkeit und wirkt nicht aufdringlich –
es bietet dem Kunden eine schriftliche Grundlage:
„Hallo Frau/Herr [Name], hier ist [Name] von [Firma].
Ich melde mich kurz zum Gespräch vom [Datum].
Frage: Was brauchen Sie noch, damit Sie sich sicher entscheiden können?
Wenn es passt: Ich hätte Mi 10:00 / Do 14:00 – was ist besser?“
• Bleibt die Antwort aus, folgt idealerweise ein persönlicher Anruf. Ein freundlicher, kurzer
Check-in per Telefon („Ich wollte nur kurz sicherstellen, dass Sie mein Angebot erhalten
haben…“) zeigt Engagement. Viele Verkäufer scheuen das Telefon im Nachgang, dabei
zeigt sich: 48 % der Vertriebler rufen nie wieder an, nachdem ein erster Anruf
unbeantwortet blieb, während die erfolgreicheren genau das tun.
• Ergänzend LinkedIn nutzen – mit kurzer, persönlicher Nachricht oder einem relevanten
Artikel mit Bezug zum Gespräch.
Regel 4: Personalisierung – sprich den Menschen an, nicht den Lead.
Nichts killt ein Follow-up schneller als spürbare Massenabfertigung. Floskeln wie „Sehr geehrter
Kunde, ich wollte mal nachfragen…” führen meist direkt in den Papierkorb.
Philipp Kuhn lehrt: Verkäufer, die auf Augenhöhe agieren, gehen individuell auf ihren
Gegenüber ein. Jede Follow-up Nachricht sollte so geschrieben sein, als wäre sie nur für diesen
einen Menschen bestimmt: „Herr Müller, Sie hatten erwähnt, dass XY für Sie besonders wichtig
ist…” – greife genau das wieder auf.
Vorformulierte Standardtexte ohne persönlichen Bezug wirken abschreckend – der Kunde ist
kein Datensatz, sondern ein Mensch mit Anliegen.
Regel 5: Mehrwert statt Penetranz – gib immer einen Grund zum Antworten.
Dies ist vielleicht die wichtigste Regel: Jedes Follow-up muss dem Kunden einen Mehrwert
bieten – sei es neue Informationen, eine hilfreiche Ressource oder schlicht Klarheit über das
weitere Vorgehen. Reines Nachhaken nach einer Entscheidung wirkt schnell ermüdend.
Stattdessen solltest du dich vor jeder Nachricht fragen: Was hat der Kunde konkret davon?
Gute Follow-ups liefern z. B. ergänzende Unterlagen, passende Case Studies oder einen
aktuellen Branchenreport. Auch Einladungen zu Webinaren oder Live-Demos mit Bezug zur
angesprochenen Herausforderung vermitteln echten Nutzen.
Der Kunde merkt: Du denkst mit und willst ihm wirklich helfen, nicht nur verkaufen. So entsteht
Vertrauen – und genau darum geht es.
Betreff: Nächster Schritt zu [Ziel des Kunden]
Hallo Frau/Herr [Name],
danke für das Gespräch am [Datum]. Sie hatten betont, dass [Bedarf X] wichtig ist.
Anbei [Ressource/Case], die genau das adressiert.
Vorschlag: Sollen wir am [Tag], [Uhrzeit] kurz sprechen, um [nächster Schritt] festzuzurren?
Alternative: [Tag2], [Uhrzeit2].
Beste Grüße,
[Signatur]
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