Viele Einsteiger im Vertrieb glauben, eine Bedarfsermittlung sei nichts weiter als eine
Abfolge von Fragen – am besten direkt aus dem Verkaufsleitfaden. Doch diese Vorstellung
greift zu kurz.
Was echte Vertriebsprofis wissen: Eine Bedarfsermittlung ist kein Frageschema, sondern
ein strategischer Prozess, der darüber entscheidet, ob du eine Verkaufschance erkennst –
oder sie übersiehst.
Häufig werden die Begriffe Bedarfsermittlung und Bedarfsanalyse gleichgesetzt. Fachlich betrachtet ist das nicht korrekt:
Die Bedarfsermittlung beschreibt den gesamten Weg – vom Gesprächseinstieg über die
Analyse bis zur Angebotsüberleitung.
Die Bedarfsanalyse ist ein Teil davon. Sie konzentriert sich auf das Verstehen des
Problems, seiner Ursachen und Auswirkungen – und bildet damit das methodische
Herzstück.
Eine professionelle Bedarfsermittlung schafft Klarheit in drei Dimensionen:
• Das akute Problem: Was läuft konkret schief – und wo entstehen Verluste oder
Reibung?
• Die verdeckten Konsequenzen: Welche Folgekosten oder Risiken werden oft
übersehen?
• Die emotionale Ebene: Welche persönlichen Ziele oder Sorgen beeinflussen die
Entscheidung?
Amateure fragen – Profis verstehen. Sie hören nicht nur auf Worte, sondern auf
Zwischentöne. Genau dort beginnt der Unterschied zwischen einem Produkt-Pitch und
einem erfolgreichen Abschluss.
Wie also kommst du von allgemeinen Aussagen zu konkreten, messbaren Bedürfnissen?
Mit einer Gesprächsstruktur, die dir in jeder Phase zeigt, was du fragen musst, worauf du
achten solltest – und wann du die entscheidenden Impulse setzt.